Jetzt ist ein Büsi bei Ihnen eingezogen und Sie wollen natürlich nur das Beste für den neuen Mitbewohner. Insbesondere wollen Sie Ihr Büsi vor möglichst allen Gefahren schützen.
Daher nachfolgend einige Tipps, die Ihrem Büsi das Leben retten oder es zumindest vor schweren Unfällen und Schmerzen bewahren können.
Freigänger
- Unfall: Freigänger leben immer in der Gefahr, überfahren zu werden. Je ruhiger und verkehrsarmer die Umgebung ist, desto geringer die Gefahr. Jedoch: eine Strasse ist überall und wo eine Strasse, da ein Auto, da … Das Risiko des Überfahrenwerdens lässt sich nur vermeiden, indem man die Katze nicht oder nicht komplett frei laufen lässt, z.B. nur im eingezäunten Garten. Viele Katzen, die ihren Freigang jedoch von klein auf kennen, akzeptieren dies nicht.
- Eingesperrt: Katzen sind neugierig, Keller, Estriche und Einstellhallen sind Fallen für sie. Oft können sie z.B. wegen der Höhe des Fensters zwar hineinklettern, kommen aber nicht mehr heraus. Oder die Tür wird hinter ihnen verschlossen. Wenn Ihr Freigänger länger wegbleibt als gewöhnlich, machen Sie unbedingt einen Rundgang im Quartier, in einer ruhigen Zeit (Dämmerung) und rufen Sie seinen Namen. Lauschen Sie, ob er antwortet. Und hängen Sie Suchplakate auf und bitten die Nachbarn um Überprüfung von Garage, Keller, Schopf, Wohnwagen u.ä. Umgekehrt prüfen Sie bitte vor einer längeren Abwesenheit Ihrerseits, ob sich nicht in Ihren Nebenräumen ein Büsi versteckt. Ihr Nachbar-Büsi wird es Ihnen danken, wenn Sie es noch vor Ihren Ferien befreien!
- Ertrinken: Bitte unbedingt Swimmingpools, Gartenteiche, Regentonnen u.ä. durch Leitern, Deckel oder sonstige Abdeckungen sichern. Auch kleine Wildtiere werden dadurch geschützt.
Wohnungskatze
- Ersticken: Katzen sind von Natur aus neugierig, alles muss untersucht werden. Bitte keinen Plastiksack liegen lassen, es droht der Erstickungstod. Bei einem Papiersack zum Spielen unbedingt vorab die Henkel abtrennen. Auch gefährliche Kleinteile immer katzensicher verräumen: Büromaterial (Gummiringe, Büroklammern, Reissnägel), Nähzubehör (Nadeln, Knöpfe), Befestigungsmaterial (Nägel, Schrauben, Dübel).
- Einklemmen: Kippfenster sind die bekanntesten Todesfallen für Katzen! Es ist gut gemeint, einer Wohnungskatze Frischluft zu gönnen. Sichern Sie am besten jedes Kippfenster mit einem Kippschutz/Fenstereinsatz. Lassen Sie kein Fenster gekippt, wenn Sie ausser Haus sind. Klettert Ihre Katze in den Spalt, wird sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können. Sie rutscht immer tiefer, ihre Organe werden gequetscht und sie erleidet einen qualvollen Tod.
- Abstürzen: Stürze von Balkonen sind häufiger als Sie denken. Auch das ruhigste Büsi „vergisst sich mal“, wenn es einen Schmetterling sieht oder sich erschrickt. Ein Fehltritt und es ist passiert. Solche Stürze führen oft zu schweren Knochenbrüchen und/oder tödlichen inneren Verletzungen. Gönnen Sie Ihrem Büsi (und sich) eine Balkonsicherung mittels professionell angebrachtem Netz. Bitte nicht vergessen: Katzennetze sind bei Mietwohnungen bewilligungspflichtig. Die Freiluftsaison wird viel entspannter und sicherer für Sie beide sein.
- Ertrinken: Auch im „sicheren“ Zuhause gibt es die Gefahr des Ertrinkens. Bitte immer den WC-Deckel schliessen, beim Befüllen der Badewanne die Badzimmertüre schliessen, vor Befüllen von Waschmaschine und Geschirrwaschmaschine prüfen, ob es sich nicht Ihr Büsi gerade hier gemütlich gemacht hat.
- Verbrennen: Nicht nur zur Weihnachtszeit ist mit heissen „Objekten“ Vorsicht geboten: Kerzen bitte immer nur unter Aufsicht abbrennen (auch nicht für wenige Minuten den Raum verlassen, nur kurz etwas holen und schon hat die Katze evt. mit der Flamme „schlechte“ Erfahrung gemacht!), den Herd mittels Kindersicherung gegen Einschalten durch die Katze sichern, ausgeschaltete, aber noch heisse Herdplatten mit einer Pfanne kaltem Wasser „blockieren“, beim Kochen den Herd nie unbeaufsichtigt lassen. Und nicht zu vergessen: den Tumbler vor Befüllen prüfen, ob nicht das Büsi es sich darin bequem gemacht hat.
- Vergiften: Katzen lieben Pflanzen, man kann sie so schön anknabbern und sie wehren sich nicht. Oh doch, die giftigen wehren sich. Von Übelkeit über Krämpfe bis zum Tod ist alles möglich. Bitte stellen Sie möglichst nur ungiftige Pflanzen auf. Oder die giftigen nur ausser Reichweite Ihrer Katze. Aber immer dran denken: Katzen sind erfinderisch, wenn es darum geht, ein begehrtes Objekt zu erreichen: giftige Pflanzen wirklich AUSSER Reichweite! Auch Putzmittel, Haushaltsreiniger, Desinfektionsmittel, Medikamente, Klebstoffe, Farben, Lacke unbedingt unerreichbar für die Katze aufbewahren, am Besten verschlossen in einem Schaft.
- Stromschlag: Kabel verleiten zum Nagen. Alle Kabel daher bitte unerreichbar für Ihre Katze verlegen: unter dem Teppich, aufgerollt hinter dem Schrank, im Kabelkanal versteckt.
Allgemein
- Chippen: Lassen Sie Ihre Katze chippen und registrieren, auch Ihre Wohnungskatze. Wenn sie, aus welchen Gründen auch immer, verloren geht, besteht so eine reelle Chance für sie, wieder nach Hause gebracht zu werden. Ihr Tierarzt setzt den reisgrossen Mikrochip. Das tut Ihrer Katze nicht mehr weh als eine Impfung. Er übernimmt auch gern auf Ihren Wunsch die Registrierung bei ANIS, der Datenbank zur Registrierung sämtlicher Heimtiere ausser Hunden. Wichtig ist diese Registrierung: ohne Registrierung ist Ihre Katze zwar gekennzeichnet, hinter dieser Kennzeichnung steht jedoch keine Name und keine Adresse. Erst durch die Registrieung ist Ihre Katze Ihnen zugeordnet!
- Halsband: Ein Halsband muss unbedingt dehnbar sein und sich bei Gefahr wie z.B. Hängenbleiben im Gebüsch von selbst öffnen. Geeignete Halsbänder sind im Zoofachhandel erhältlich.
- beim Verlassen der Wohnung: Auch wenn Sie nur kurz Ihre Katze allein lassen, bitte unbedingt prüfen:
- Herdplatten aus?
- Kerzen gelöscht?
- Fenster geschlossen (nicht gekippt!)?
- Schränke geschlossen?
Wie heisst es immer: das Leben ist lebensgefährlich. Wenn Sie aber dies alles beherzigen, ist schon sehr viel getan für Ihr Büsi und Sie können beruhigt dass Zusammensein mit Ihrem neuen Mitbewohner geniessen.